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Rosalie goes to Turnout

Rosalie

Überraschung!!! „Yoschko – Paper + Pearls goes to Turnhout“! Genauer gesagt: Unsere Halskette "Rosalie". Und das Museum ist das  "Nationaalmuseum van de Speelkaart" in Belgien (speelkaartenmuseum.turnhout.be). Warum? Weil dieses Museum ganz aktuell in den Besitz einer sehr speziellen Sammlung gekommen ist. "Spielkarten - Second use" oder "Was man alles mit Spielkarten anstellen kann."

Gejus van Diggele - ein ganz spezieller Sammler

Die Ehre, über kurz oder lang in einer Vitrine des Museums zu liegen, verdankt "Rosalie" dem niederländischen Sammlerfreund Gejus van Diggele (www.gejus-van-diggele.nl)

Gejus sammelt Brettspiele. Und Spielkarten. Aber nicht so wie andere. Er sucht gezielt Spielkarten, die gar nicht zum Spiel, sondern zu anderen Zwecken verwendet wurden. Meistens als Einzelstück. Tausende solcher Spielkarten hat Gejus gesammelt, die allesamt zweckentfremdet oder "veredelt" oder kreativ verändert wurden. „Rosalie“, eine meiner Halskette aus Spielkarten, ist eines der neueren Stücke in seiner Sammlung.

Ein Katalog zum Staunen

Gejus van Diggele hat einen Katalog herausgegeben, in dem er 40 seiner Exponate und ihre Bedeutung vorstellt. Diese Exponate waren auch in einer Ausstellung zu sehen. In seinem Katalog entdecken Sie die ungewöhnlichsten Objekte. Er führt durch den Alltag der Jahrhunderte und ist in vier Sprachen abgefasst, auch in Deutsch. Hier ein paar Beispiele.

Eine Karte, die zu Herzen geht

Diese Karte aus der Zeit um 1800, die auf dem Titel des Katalogs abgebildet ist, hat eine traurige Bedeutung. Ein Teil steckte in der Kleidung eines Neugeborenen, das von der Mutter abgegeben worden war. Auf der Rückseite beschrieb sie ihre Notlage: "So Gott mein Gebet erhört, wird Gijs nicht sterben. Ich habe kein Essen mehr." Das Waisenhaus hob diesen Teil der Karte auf. Und so konnte die Mutter, sobald es ihr besser ging, mit ihrer Hälfte der Karte das Kind wieder zurückfordern. Eine komplette Karte in der Kleidung hätte bedeutet, dass die Mutter ihr Kind für immer abgab.

Gutschein für eine Mahlzeit

Das ist eine Art Gutschein für eine Mahlzeit und stammt aus dem Jahre 1788. Zitat aus dem Katalog:

"Eigentlich ist dies ein Vorläufer der Diners Club-Karte. Die Lütticher Soldaten durften mit der Karte in einer Herberge eine Mahlzeit zu sich nehmen. Der Gastwirt erhielt dann durch das Vorlegen dieser Karte beim Kommandanten Joseph Clément Taillier Graf von Latour sein Geld. Um Fälschungen zu vermeiden, hatte der Graf die Rückseite mit seinem Siegel versehen."

Notlösung auf Spanisch

Die Rückseite einer Spielkarte aus dem 19.Jahrhundert aus Spanien, von kleinen Löchern durchbohrt. "Diese Spielkarte wurde offenbar dazu gebraucht, um eine schwache, verschlissene Stelle in der Kleidung von der Innenseite her zu verstärken. Später mit Klebestreifen repariert."

Typisch deutsch?

Eine Spielkarte eignete sich um 1830 (und auch heute) fabelhaft zum Aufwickeln von Nähgarn oder Wolle. Diese stammt aus einem deutschen Nähkästchen, aber - das hat Gejus van Diggele festgestellt - diese Zweckentfremdung von Spielkarten war auch in anderen Ländern durchaus üblich.

Mehr solcher Beispiele finden Sie auf der Homepage www.gejus-van-diggele.nl. Den Katalog bekommen Sie direkt bei ihm. Sie können ihn aber auch unter cartobook@cartobook.de zum Preis von 20,00 Euro bestellen.

Unikate und ihre glücklichen Besitzerinnen

"Rosalie" ist nicht die einzige, die ihren Weg in die Welt gemacht hat. Die allererste flog sogar über den großen Teich als Überraschungsgeschenk von Schwester zu Schwester. Hier zeigen wir Ihnen eine Galerie von Unikaten und ihre glücklichen Besitzerinnen. Im Shop sind weitere Schmuckstücke in gute Hände abzugeben. Schauen Sie doch mal.

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